Harma's LeseFutter
GEDANKEN IN MIR ...
Meine Gedanken schweben ...
Steigen empor
So wie der Morgennebel
Der sich erhebt wenn er von der Sonne geküsst wird
Tagträumend von DIR ...
Schreite ich durch das nasse Gras
Im herrlichen Sonnenlicht funkeln abertausend LiebesPerlen aus frischem Tau
Einfach hingestreut ...
Über die morgenfrische Landschaft
Düfte von Blumen und Heilkräuter betäuben und betören zugleich
Sie steigen in meine Nase und entführen meine -
GEDANKEN abermals wieder ZU DIR
Das Geschehn verbindet zwei Welten - Traum und Wirklichkeit
Und die GEDANKEN IN MIR ...
copyright: HarmaReginaRieth
Mutti ist die BESTE ...
Mutti liest mir Geschichten vor bis tief in die Nacht
Mutti hat selbst bei dem tausendsten Märchen zärtlich noch gelacht
Mutti putzte mir stets nach dem Weinen die Nase
Mutti versorgte fürsorglich auch meinen kleinen Hasen
Mutti hatte eine Engelsgeduld bei den Hausaufgaben
Mutti verbot mir nie beim Spielen den Garten umzugraben
Mutti kochte mir täglich mein Lieblingsessen
Mutti hat mich nach einem Tief aufzumuntern nie vergessen
Mutti versäumte nie das Gutenmorgen- und Gutenachtküsschen
Mutti wurde nie böse bei kleinen Kopfnüsschen
Mutti räumte mein Zimmer auf ohne zu murren
Mutti ging mit meinem Hund Dolly Gassi ohne zu knurren
Mutti hielt alle Sorgen von mir ferne
Mutti hatten alle Kindergarten- und Schulfreunde von mir gern
Mutti hat bei unruhigen Träumen und Krankheit geduldig bei mir gewacht
Mutti hat sich nie unnötige Sorgen um mich gemacht
Mutti lernte englische Vokabeln mit mir wie besessen
Mutti konnte sich mit jedem Lehrer messen
Mutti organisiert Geburtstage und Feste mit Bedacht
Mutti freut sich wenn alle freudig feiernd mitgemacht
Mutti lehrte mich auch das Schwimmen
Mutti wird immer alle Berge und Hindernisse mit mir erklimmen
Mutti ist das Riesen-Multitalent
Mutti alle Freunde von mir kennt
Mutti ist immer da wenn man sie braucht
Mutti um mich rennt bis ihr die Socke raucht
Mutti war immer abrufbereit
Mutti vermied selbst bei den schlimmsten Diskussionen allen Streit
Mutti beobachtete stumm mein Quengeln
Mutti vermied es mich zu irgendwas zu drängeln
Mutti strömte stets aus die große Zuversicht
Mutti dafür schreib ich dir mal ein Gedicht...
Mutti du hattest einen 24 Stunden Job
Mutti heute hier mein LOB :-)
Mutti das Allroundtalent im Volltimejob
Jeder der eine Mutter hat kennt diese Eigenschaften die nur Muttis haben
Wie man diese eben nur von "Vollblut-Muttis" kennt …
Wohl dem der eine Mutter hat ...
© HarmaReginaRieth
Erinnerungen einer Mutter
Ein Kindermund fragt ...
WARUM
Warum ist die Erde rund
Warum sind die Farben bunt
Warum sind Fliegenpilze nicht gesund
Warum gibt es heut noch Könige und Grafen
Warum wollte man früher die Hexen bestrafen
Warum kommt der Mond in jeder Nacht
Warum hat der Clown heute nicht gelacht
Warum können Vögel fliegen
Warum meckern nicht nur Ziegen
Warum streiten Katz und Hund
Warum schreit man ohne Grund
Warum beißt an der Angel der Fisch den Wurm
Warum gab es Grenzen mit Turm
Warum sterben kleine Kinder
Warum gibt es Menschenschinder
Warum kann man einen Baum nicht mehr biegen
Warum führen Mensch Kriege
Warum erstrebt der Mensch die Siege
Warum bringt der Regen einen Regenbogen
Warum hat sich die Schnecke in ihr Haus zurückgezogen
Warum fliegt der große Storch vorm Winter fort
Warum bleibt er nicht dort
Warum bleibt der kleine Spatz im Ort
Warum hat man Angst
Warum wird in den Mai getanzt
Warum bringen Scherben Glück
Warum vom Kuchen nur ein Stück
Warum brennt die Sonne so heiß
Warum schwitzen Poren
Warum gibt es Schweiß
Warum kann die Zunge schmecken
Warum darf man Siebenschläfer nicht wecken
Warum wächst Wolle auf dem Schaf
Warum ist der Wolf nicht brav
Warum ist ein Diamant so hart
Warum hat sich der Mensch gepaart
Warum gibt es eine Märchenwelt
Warum braucht man für alles Geld
Warum ist Papa dein Held
Warum ist das Wasser nass
Warum macht das Lernen nicht immer Spaß
Warum muss ich in die Schule gehen
Warum darf ich heute nicht Fernsehen sehen
Warum ist in der Glühbirne Licht
Warum schrieb Schiller ein Gedicht
Warum darf ich nicht laut fluchen
Warum gab es Atomversuche
Warum ist ein Traum oft so real
Warum erlöst man nur Tiere von ihrer Qual
Warum gibt es Musik und Klänge
Warum hat man manche Zwänge
Warum kann die Liebe fühlen
Warum kann sie das Herz aufwühlen
Warum darf man nicht lügen
Warum darf man nicht betrügen
Warum ist Gott versteckt in den Wolken
Warum soll und muss ich deinen Worten folgen
Warum hast du mich geboren
Warum hast du „nie“ die Geduld bei mir verloren?
Weil ich deine Mutter bin mein Kind - und dich unendlich LIEBE …
© HarmaReginaRieth
Heimat - Hunsrück - Harma
Du möchtest wissen wie sehr ich meine Heimat liebe?
Dann komm ich zeig es dir …
Nimm meine Augen
Und sehe wie ich die Wälder die Wiesen die Felder und die Äcker sehe
Nimm meine Ohren
Und höre wie ich den Wind und den Sturm durch die Baumwipfel höre
Nimm meine Hand
Und fühle wie ich die Blüten die Zweige die Rinde die Steine ertaste und fühle
Nimm meine Zunge
Und schmecke wie ich die Früchte die Süße und das Sauere der Natur schmecke
Nimm meine Nase
Und rieche wie ich die Luft und die Düfte der Natur rieche
Nimm meine Gedanken
Und erkenne wie ich über die Natur und ihre Vergänglichkeit denke
Nimm meine Gefühle
Und spüre wie ich meine Heimat empfinde
Nimm mein Herz
Und erfahre wie ich meine Heimat verehre
Jetzt weißt du wie inniglich ich meine Heimat liebe ...
©HarmaReginaRieth
Ich suche …
Ich suche meine Welt in den Regentropfen
und staune wenn sich die Sonnenstrahlen darin brechen
Ich suche die Strahlen der Sonne
und staune wenn sie die Äcker erwärmen
Ich suche den Wind in den Bäumen und staune wenn er Baumwipfel und Blätter durchwirbelt
Ich suche die blühenden Wiesen und Felder
und staune wenn die Schmetterlinge darin tanzen
Ich suche das Moos und die Wurzeln der Hecken
und staune wenn Käfer und Mücken darin ruhen
Ich suche den Fluss- und den Bachlauf bis zur Quelle auf
und staune wenn die Fische im klaren Wasser schwimmen
Ich suche die Frösche in den Tümpeln
und staune wenn sie die Fliegen fangen
Ich suche die Vögel in den Lüften
und staune wenn sie anschließend zwitschernd in den Ästen sitzen
Ich suche Steine suche Wege und Pfade
und staune wenn ich darauf spazieren geh’
Ich suche das Spiel in der Natur
und staune wenn ich das Naturschauspiel dann seh’
Ich suche den Vollmond in der Nacht
und staune wenn der Tag gegangen ist und die Eule mit großen Augen wacht
Ich suche den Tag der alles darin widerspiegelt
und staune wenn die Nacht den Tag versiegelt
Ich suchte die WELT und fand meine Heimat in der ich geboren wurde
und in deren Natur ich staunend spielen durfte
Ich suchte meine Heimat und fand unseren Hunsrück …
©HarmaReginaRieth
SchaufensterBummel
Janina im Wunderland ...
Der Tag ist neu
Ich habe dich durchschaut
In deinem Blick liegt diese gewisse Nachdenklichkeit
Großstadtlärm verfängt sich im leisen Vorbeirauschen der Menschen
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder
Der Tag ist weich
Jeder Morgen ist ein langsames Zurückkehren
Wie lange stehst du schon da
Wann wirst du den Mut aufbringen
Und sagen was Dich bedrückt
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder
Der Tag ist still
Es ist September du verabschiedest dich vom Sommer
Den Großstadtlärm hinter dir lassend
Es sind nur noch Geräusche hinter dir
Und eine Ahnung vom SEIN
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder
Der Tag ist pulsierend
Vertrautheit umgibt dich von allen Seiten
Es fällt dir schwer dich zu verabschieden
Leuchtend, still, tief und weich wie der Ausdruck in deinen Augen
Mit dem Gesicht zum Fenster und dem Rücken zur Welt gehst du
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder
Der Tag ist zu Ende
Deine Haut atmet jeden Morgen erneut wieder ein
Du gehst auf dem Weg der Irritation und dann nach Hause und wirst umarmt
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder
Die Gedanken lösen sich auf und fragen leise:
Warum soll ich nur lächeln, wenn ich lachen kann
Warum soll ich nur sprechen, wenn ich singen kann
Warum soll ich nur gernhaben, wenn ich lieben kann
Warum ist es plötzlich so still, jedes Zeitgefühl ist verloren, wie lange stand ich hier …
Es fällt mir schwer mich vom Schaufenster zu verabschieden, du hast nur vom Wunderland geträumt …
©HarmaRegina Rieth
GeburtsTag
Die Zeit und Mama liegen lange schon
Seit etlichen Tagen und Nächten in den Wehen
Mit meiner neuen Zeit erblicke ich die Welt
Ich werde kommen
Andere werden gehen
Gleich wie es jedem Zeitenlauf gefällt
Wie auch am Anbeginn meiner Lebenszeit
Die mich führt in den neuen hellen Tag
Paul ist hier…
Endlich war der langersehnte Moment erreicht
Und es ging aus dem Dunkel des WohlFühlRaums heraus
Neue unbekannte Geräusche
Mamas liebevolle Stimme vernehmend
Kam der Tag mit Helligkeit
Als die Nacht endlich sinkt
Begrüßt Sonnenschein das neue Leben
Der Tag sang und entlockte selbst dem Wind
Noch eine kleine Zukunftsmelodie
Bis hinauf in die schäfchenweißen Wolken
Hörte man den Klang
Paul ist hier …
Der Morgentau liegt wie eine perlbestickte Wiese
Im Glanze des neuen Tages
Ich blicke der um Licht kämpfenden Sonne entgegen
Begrüße freudig meinen ersten Tag
Tauche ein in viele glückliche Momente
Genieße jeden kostbaren Augenblick
Rieche neue aufsteigende Düfte
Blicke blinzelnd sehnsuchtsvoll nach vorn und nicht zurück
Paul ist hier …
Mama meine Zauberblume lehnt sich glücklich und erschöpft zurück
Sie trägt noch den Zauberblick im Gesicht
Das Pulsieren unseres Blutes
Ist die Zukunftsmusik
Auch für meine Seele
Sie zeigt mir den Weg
Ich bin gekommen
Gehe der Zeitspanne Leben verheißungsvoll
Und mit sehnsuchtsvollem Lächeln entgegen
Der Morgen und der Tag gehören mir
Ich begrüße die WELT
Und jeder Blick in die Augen meiner Mama
ist eine Blicke voll von Geborgenheit und Zärtlichkeit
Alles andere ist vergessen
In diesem Moment
Ich bin da, Paul …
Paul ist da, mein erstes Enkelkind, geboren am 06.08.2009 um 0:57 Uhr.
Ich möchte Dir sagen, wie viel Du mir bedeutest!
Ich kann nichts sagen.
Ich kann meine Gefühle für Dich nicht ausdrücken,
nicht in Worte fassen, Paul.
Deine Oma
copyright: HarmaReginaRieth
Unter dem Herzen und im Herzen getragen …
Sie sind schwanger!
Und schon ging es los was kommt auf mich zu und laut schreiend ein jauchzendes JUHU
Ist alles in Ordnung?
Wievielte Woche - wie weit ist „ES“ und wie groß
DANKE lieber Gott
Was kommt auf mich zu was mach ich bloß …
Mach ich alles richtig
Was ist für mein Kind und mich jetzt wichtig
Fachliteratur wird hinzugezogen
Die Kleider sich über meinem Bauch fortan monatlich wölbten und zum Kugelkleid verbogen…
Was kommt auf mich zu der Busen scheint zu explodieren…
In meines Körpers Mitte erhielt ich wenig später von kleinen Fäustchen- Faustschläge und von kleinen Füßchen- Fußtritte
„ES“ trat und schlug nach allen Seiten und übte das Geburtseinleiten
Monatelang hielt Es mich in Atem und rund um die Uhr auf Trapp
bis ich endlich das ersehnte Bündel „ETWAS“ in meinen Armen hat…
Alle Schmerzen waren vergessen das unbeschreibliche Glücksgefühl lässt sich bis heute mit nichts messen
Der Erde schönster und melodischer Schrei kopfüber kam mein „ES“ auf mich zu und herbei
Was kommt auf mich zu endet jetzt die nächtliche Ruh …
Strahlend blaue Augen blickten in die Welt unbeschreiblich unbezahlbar für kein Geld der Welt möchte ich dieses Gefühl nie mehr entbehren und leise auf den Herzschlag ich des Nachts höre …
Einst mein „ES“ Monate unter dem Herzen - und seit 29 Jahren im Herzen getragen…
Mein Kind, mein Herz, mein Herzenskind Janina ...
Erinnerungen an Mutter werden und Mutter sein, 15.01.1980 :-)
© HarmaReginaRieth
MUTTER
Wie eine verlorene Feder im freien Fall
Folgen meine Gedanken ihr mit einem Lächeln
Mit suchenden Blicken
In die Weiten des Himmel und der Wolken
Und ich gönne mir Zeit auf dem Weg dahin zu träumen
Wichtig ist nur der Moment
Alles andere ist vergessen
Ein Quell der Kraft durchströmt noch einmal den Körper
Und die Seele weint auf dem Weg in die neue Welt
Und ich gönne mir die Zeit zum Gedankenpiel im Wind wie ein kleines Kind
Geborgenheit und Zärtlichkeit
Folgen meinen Gedanken bis zu den Sternen
Ich rufe in den Himmel voller Fröhlichkeit hinein
Und träume von dir
Und ich gönn mir die Zeit um nachzudenken was du mir bedeutet hast
Alles andere ist vergessen
Ich sehe den leeren Blick
In deinen Augen
Und suche vergebens ihren Glanz
Würdest du noch sein wie vor Wochen würdest du leichtfüßig über die Wolken streichen
Und ich gönne mir die Zeit der Ruhe und Sehnsucht nach unserer besonderen Liebe
Den Aufwind spürend
Blicken meine Augen in die Höhe zu dir
Würdest du noch SEIN
Würde ich dich zärtlich in meinen Armen halten
Und ich gönne mir die Zeit um dich zu trauern
Unsere Liebe besteht auch noch nach dem verschließen des Himmelstore's
Du bist frei von Schmerzen lass dich fallen
Ich brauche mich nicht mehr zu sorgen
Und ich gönne mir die Zeit und das Gefühl dich in Erinnerung zu behalten
Und will dir danke sagen ...
Dafür dass ich deine Liebe erfahren durfte...Mutter...
© HarmaReginaRieth
Blutige Tränen von Fukushima
Wie lange ist es schon her, seit ich hier zusammengekauert und gekrümmt in einer müllhaldeähnlichen Landschaft verharren muss? Ein Tag oder zwei Tage, oder gar schon drei Tage? Ich habe die Zeit und die Orientierung völlig verloren, es rauscht in meinen Ohren und in meinem dröhnenden Kopf spiegelt sich das unglaubliche Geschehen der Vortage wider.
Was war eigentlich passiert? Ich versuchte meine Gedanken neu zu ordnen. Gerade als ich auf dem Weg zu meinen Eltern war, wollte ich doch eigentlich nur einen kleinen Abstecher runter zum Strand machen. Ja, so war es, ich wollte meine Eltern in Fukushima besuchen. Ich bemerkte nicht sofort das drohende Zittern der Erde. Ich spielte gedankenverloren mit den Füßen im herrlich weißen Sand, als der Sand erneut langsam zwischen meinen Zehen zitternd herunterrieselte, dann vernahm ich nur noch ein tosendes, krachendes, berstendes Geräusch.
Im gleichen Moment durchzuckte mich eine unwirkliche Angst. Ich wusste nicht, wieso diese Angst mich mit einem Male so beherrschte und warum ich wie erstarrt im Sand sitzen geblieben war.
Ich schaute in Richtung Meer und sah, wie sich die Wellen unwirklich auftürmten und drohend auf den Strand, auf mich zukamen. Regungslos, gelähmt vom Schock und erstarrt vor Furcht saß ich da und sah das Meer und seine Wellen immer schneller auf mich zukommen.
Eigentlich ist es ein wunderschöner Tag. Was sollte da schon passieren?, dachte ich, wie um mich zu beruhigen, bevor es nass, schlammig und unendlich kalt und dunkel um mich wurde.
So war es gewesen vor Tagen. Und jetzt? Ich schaue an mir herunter und sehe mich dreckverschmiert, mit mehr oder minder starken Verletzungen an den Armen und Beinen.
Die Haut aufgerissen, das Fleisch aufgeplatzt, Hautabschürfungen am ganzen Körper. Aber ich lebe. Ich lebe!
Mit geweiteten Augenpupillen blicke ich mich vorsichtig und angstvoll um.
Meinen Urlaub wollte ich übers Wochenende hier in Fukushima verbringen. Doch wo ist die Stadt? Müll, Dreck, Metallschrott, Steine, Möbelteile, leblose Tiere, Gegenstände aller Art – doch Menschen? Ich sehe keine Menschen hier – wo sind sie, wo sind die Menschen? Alle tot? Kein Geräusch ist zu hören, kein Vogelgesang, absolut keine Tiergeräusche. Stille. Es gibt keine Geräusche mehr um mich herum, ich höre nur noch das Blut in meinem Kopf pochen und durch meine Adern strömen, eher langsamer werdend ....
Keine menschlichen Stimmen, wo ist das Lebendige? Geräusche der Menschen, der Stadt? Wo ist das alles? Wo sind sie alle? Wo ist das pulsierende Leben?
Langsam versuche ich meine Gliedmaße zu ordnen und löse mich aus meiner augenscheinlichen Erstarrung und Verkrampfung. Endlich schaffe ich es aus meinem verdreckten Müllbett zu kriechen. Mein Blick schweift über die unwirkliche, verzerrte und utopische Landschaft. Und meine hilflose Situation wird mir schlagartig bewusst.
Was ist das hier? Wo bin ich hier? Das ist doch nicht mehr meine Heimatstadt Fukushima!
Ich fasse meinen ganzen Mut zusammen und versuche meine neue Umgebung zu erkunden.
Das Meer ist weg, ich sehe keine Wellen und keine aufschäumenden Wogen mehr.
Alles um mich herum ist mit Schlamm und Dreck überladen, Möbelstücke, Autos, Kleider, Fahrräder, Bücher, Maschinen. An einigen Stellen sehe ich Hände und Köpfe von leblosen Menschen aus dem Chaos ragen, mit erstarrten Augen und geöffneten Mündern, andere wirken, als ob sie schlafen würden, die Beine von toten Tieren ragen in die Luft. Aufgedunsene Hundeleiber. Der Dreck beherrscht die ganze Umgebung, bizarr und unwirklich ist alles, so weit man sieht, überall Müll, Chaos, Tod und Zerstörung.
Hier und da kämpfen Fische im Schlamm um ihr Leben. Mit übergroßen Augen schauen sie mich fragend an, angstvoll, zitternd, zappelnd.
Antworten. Antworten bedurfte es! Was ist hier geschehen? Ein Erdbeben, eines der Tsunamis, die unsere Küste selten, aber immer wieder heimsuchen? Was ist mit mir geschehen? Wo war ich in diesem plötzlichen Erfasstwerden? Was hat das Meer mit mir gemacht?
Die Nacht umarmte mich erneut und ich fiel zurück in einen neuen unruhigen Angstschlaf. Lebe ich noch - oder bin ich schon tot? Ich wollte nicht mehr denken, ich hatte auch keine Angst mehr, ich wartete geduldig. Aber auf was wartete ich eigentlich? Befand ich mich schon in der Unendlichkeit der Ewigkeit? War ich die einzige Überlebende? Die Erde zitterte wieder, ich war erschöpft und klammerte mich an dem Gedanken fest, dass ich nicht alleine sein kann, hier in diesem kalten dreckigen Schlamm und Müll.
Ein übler Geruch kroch in meine Nase und ich sah, wie sich die Fischaugen neben mir allmählich langsam auflösten. Angewidert vom Anblick des stinkenden Fisches wandte ich mich ab. Meine Haut brannte wie Feuer, doch sie erwärmte so allmählich meinen ausgekühlten fast gefrorenen Körper.
Wasser ...! Ich brauche Wasser, ich muss etwas trinken!
Auf allen Vieren kriechend machte ich mich auf den Weg um etwas Trinkbares zu finden. Schlagartig vielen mir die ewigen Werbeblöcke mit allerlei köstlichen Getränken der Fernsehsender ein, die mehrmals zwischen meinen Lieblingssendungen hereinflimmerten.
Jetzt flimmerten die Werbeblöcke vor meinem inneren Auge, nach ihren Getränken lechzend beobachtete ich sie gierig. Ich habe Angst verrückt zu werden, durchzudrehen. Mein Mund völlig ausgetrocknet, ich fühlte mich wie ein Reiskorn, das sich nach Wasser sehnt.
Unerreichbar... In unerreichbarer Ferne schien jeder Tropfen Flüssigkeit.
Nein, ich gebe nicht auf, ich suche weiter, immer weiter ... Und endlich sah ich eine, wie mir schien, mit mir weggespülte Flasche. Mit letzter Kraft schraubte ich den Verschluss auf – leer, sie ist leer! Hysterisch schüttle ich die leere Flasche. Das kann nicht sein, durchzuckt es mich, in meinem Innern brennt es, ich muss den ohnmächtigen Brand in mir endlich löschen. Fahrig, zittrig, mit weit aufgerissenen Augen beobachte ich den teilweise skelettierten Fisch neben mir, der mich gestern vielleicht noch groß angestarrt hatte.
Ich ahne Böses und resigniere. Das Feuer auf meiner Haut brennt sich derweil weiter durch mich hindurch. Aus tausenden blutigen Hautrissen quillt mein Leben. Mein Leben brennt lodernd sengend weg. Einer Ohnmacht nahe habe das Gefühl mich aufzulösen.
Neben mir liegt ein verschmierter Zettel, und ich greife zeitlupenartig danach.Meine Fingerkuppen scheinen mir unwirklich, als ob es nicht meine wären, entstellt. Ich sehe das Abbrechen der aufgeweichten Fingernägel, und weiß, dass ich mich beeilen muss ...
Ich streiche mir langsam durch mein Haar und halte es in meinen Händen. Angewidert von mir selbst, blicke ich in das Glas der leeren Flasche und erkenne mich selbst nicht mehr.
Erschrocken über mein Spiegelbild laufen mir blutige Tränen über meine brennenden Wangen, das Salz der Tränen frisst zusätzlich eine tiefe Furche in mein Gesicht.
Und plötzlich quellen unaufhaltsam immer mehr blutige Tränen aus meinen Augen. Ich muss den anderen Menschen sagen, was passiert ist! Sie müssen wissen, welche unsichtbare schleichende Gefahr ihnen droht! Ich muss versuchen ihnen dies alles, was mir widerfahren ist, mitzuteilen! Ich blicke wieder in das Glas der leeren Flasche, glanzlose Augen starren mir entgegen. Aschfahle blutige Haut umrahmt mein vormals hübsches, jetzt kaum noch zu erkennendes Gesicht. Auf meinem Haupt fehlen große Büschel Haare, es ist fast haarlos. Meine Haut zeigt vereinzelt eitrige Hautkrater, die Kahlheit, Verletztheit meines Körpers ist bezeichnend, alles wirkt eigentlich schon leblos und tot an mir.
Denke ich noch, als Ich? Bin ich es noch? „Hallo, Mutter, hallo, Vater, schön euch zu sehen." Ich blicke auf ... „Bitte nehmt mich mit, sagt doch was, warum sprecht ihr nicht mit mir?" Ich strecke ihnen Hilfe suchend meine Arme entgegen, doch sie greifen ins Leere.
Wochen später fand man bei den Aufräumungsarbeiten in der Nähe von Fukushima eine stark verschmutzte Flasche mit einem verschmierten, mit Blut beschriebenem eingerollten Zettel und ein mit Blut getränktes Holzstäbchen. Es diente jemandem scheinbar als Schreibstift, der einen mit Blut geschriebenen Text verfasste. Als ob er den Inhalt beweisen wollte, legte er ein Haarbüschel sowie einen abgerissen Fingernagel dazu. Es war eine Frau, die ihre Erlebnisse, Gedanken und ihren Tod anderen mitteilen wollte. Die Botschaft der blutigen Tränen: Fukushima kann überall sein.Wo ist es morgen?
© HarmaRegina Rieth
SchachBrettWelt
Figuren sind wir nur -
Auf dem SchachBrettWelt ...
Rotachat – Schmetterling - Ähre - Rose – Kristallkugel -
Spiegel - Pendeluhr – Schädel – Muschel - Diamant
Kommen Leben Gehen
Hören Sehen
Riechen Schmecken
Ich höre - die Krähe sie kräht nicht mehr
Ich höre - den lautlosen Hufschlag des Einhorns nicht mehr
Ich höre - das Schwingen des Schmetterlings nicht mehr
Ich sehe - die Ähren sie keimen nicht mehr
Ich sehe - die Muschel im Meer nicht mehr
Ich sehe - das Kreisen des Pendels nicht mehr
Ich rieche - den Apfel am Baum nicht mehr
Ich rieche - das Heu des Sommers nicht mehr
Ich rieche - keine Vergangenheit und keine Zukunft mehr
Ich schmecke - die letzte Ernte nicht mehr
Ich schmecke - das Faule der Gegenwart nicht mehr
Ich schmecke - die Liebe und das Leben nicht mehr
Die Saat ging auf ...
Ich höre sehe rieche schmecke nicht mehr Ich sorge mich und bleibe im Haus ... Nach der verheerenden Hitze war es entsetzlich kalt und grauenhaft feucht - die ganze Gegend war verseucht ...
Ich wollte so vieles noch entdecken
Lass mich das Leben noch einmal schmecken
Kommen Leben Gehen und ich fand am Strand die alte Muschel wieder ...
© HarmaReginaRieth
Erinnerungen an die Heimat
Die Nächte kommen die Tage gehen
Zeiten und Welten wandern unverdrossen
Uhren ticken Winde und Stürme wehen
Und ich schicke meine Gefühle auf die Reise
Hab mein Herz in der Heimat vergessen...
Die Jahre welken die Stunde neu blühen
Wolken ziehen weiter und Sterne ziehen des Nachts ihre Kreise
Gewässer fließen Sterne verglühen
Und ich schicke meine Gefühle auf die Reise
Hab mein Herz in der Heimat vergessen...
Kindermünder lachten Kinderaugen weinten
Heimatlieder änderten ihre Melodien
Sonnenstrahlen Monde scheinen
Und ich schicke meine Gefühle auf die Riese
Hab mein Herz in der Heimat vergessen
Und ich schickte- mein Herz zurück in die Heimat
© HarmaReginaRieth
LASS ZUR HEXENNACHT
Lass das Universum, die höhere Macht, entscheiden…
Lass das Universum
und alle Elementen meine Genugtuung einleiten
Lass mich meine Wünsche
auf diesem Wege bis zu den kalten Sternen weiterleiten
Lass meine Gedanken
mit dem Wind auf diesem Wege sich verbreiten
Lass mich bis zur dunklen Nacht
das Feuer der Vergeltung entfachen
Lass die Wahrheit wahr werden
und sie wird zum Leben erwachen
Lass die Lügner nicht weiter
alles Umfeld verblenden
Lass den Lügnern zur Ermahnung
Glockengeläut aus der Unendlichkeit zu Gehör senden
Lass das Reich der Wahrheit näher rücken
Lass der Erde die Blume der Unschuld nicht zerpflücken
Lass alles Übel der Welt nicht in uns erstarren
Lass das Böse nicht bei uns verharren
Lass das Feuer der Gerechtigkeit weiter brennen
Lass die Menschen sich versammeln
und die Richter die Falschheit rechtzeitig erkennen
Lass uns nicht vor uns selber fliehen
Lass uns näher zusammenziehen
Lass das Wasser alles wieder miteinander verbinden
im Quell der Vernunft wird man sich letztendlich erneut wiederfinden
Krähen, die selbst in der schwärzesten Hexennacht weiterfliegen,
werden mit ihren dunklen Augen alles Böse lautlos erkennen und
ihre Flügel bis zur Ohnmacht schinden, bis sie sich vor Schmerz winden
Es läuten die Glocken …
Es wird Frieden werden ... und die Krähe folgt der Nacht …
Glut und Asche auf das Haupt des Bösen …
Es ist wieder Hexennacht !
© HarmaReginaRieth
RubensFrau
Die Reize einer RubensFrau
kennt der Genießer ganz genau
Denn sie ist in ihrer Weiblichkeit für ihn ganz Frau …
Sie hat die weibliche Formen und sie strahlt damit pure Erotik aus
Diese einzusetzen weiß sie ganz genau
Denn sie ist in ihrer Schönheit für ihn ganz Frau …
Hingebungsvoll -
Reizvoll -
Lustvoll -
Liebevoll -
Sie hat sie alle die verführerische weibliche Attribute und strahlt pure Liebe aus
Denn sie ist in ihrer Sinnlichkeit für ihn ganz Frau ...
So ist sie- das weiß er ganz genau
Denn sie ist in ihrer Schönheit- ihrer Sinnlichkeit - ihrer wundervollen Weiblichkeit für ihn ganz Frau …
(Ich glaube hier wollte ich mir- meine überschüßigen Pfunde schön schreiben...)
©HarmaReginaRieth
RoterBlick nach vorn und wieder zurück ...
RoterLebensbaum gelebt- geliebt zurück im Zeitfenster Traum
Zu Ende der Weg- ich stehe vorm roten Baum, im roten Raum und blicke zurück
Ein Lächeln auf den Lippen nehme ich mit hinüber und einen neugierigen Blick nach vorn und zurück
Ich sah es in meinem Traum ich ging allein es kam niemand mit ...
Die rosarote Brille abgelegt- erkenne ich sofort was geschehen war
Ich war da ...
Durch Tränenblicke folgt man mir nach... und leise ich fragte und sprach... Ist heute der Tag-
Von der Echtheit vieler Tränen wenig überzeugt manch einer sich über mein Leben und meinen Körper beugt ...
Glück
Schmerz
Trauer
mit einer endlosen Stille ward ich erfüllt
Über Jahre pulsierten die Venen des verzweigten Geästes meines RotenLebensbaums
mit meinem HerzBlut gedüngt und gestillt ...
Endlich wache ich auf- es war nur ein Traum, ich balanciere auf der Waageleiter...
und atme leise auf- ich lebe weiter mit verschwommenem RotenBlick nach vorn und zurück ...
Ich blickte nach vorn und wieder zurück mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Lächeln
im Blick nahm ich meinen RotenLebensbaum fortan in Gedanken mit.
Und ich fühlte mich im Tod mehr daheim -
mehr als im Leben ...
©HarmaRegina Rieth
Der Schmerz vom Rosenherz
Im hellen Mittagssonnenlicht schloss sie geblendet ihre Augen
Bis zum Morgengrauen konnte sie es kaum glauben
Was sie geträumt ...
Dass der hell leuchtende Sonnenstrahl
nicht nur ihr Gesicht sanft streifte sondern gleich ihr Leben stahl
Was sie geträumt ...
Wie in der Nacht geträumt raubt der heiße Sonnenstrahl ihr das Leben sogleich
Sich jedes Blatt bevor es verwelkt noch einmal aufbäumt und es geschah
wie sie es des Nachts sah
Wie sie es träumte ...
Ein roter Sonnenstrahl im hellen Sonnenlicht alles Leben aus dem Blatte wich
und kein Schmetterling verweilte mehr auf der lieblichen Rose ... im grellen Sonnenlicht
Der rote Sonnenstrahl der ihr das Leben nahm
©HarmaRegina Rieth
Tränen der GlückSeligkeit
Tausend flüssige Kristalle glitzern
Und leuchten aus den Augen hervor
Und stürzen hinab
An der Wimper glänzend haften
Und perlen Diamantfarben aus dem Augenwinkel hervor
Und stürzen hinab
Rinnen zum Dekolleté über der Brüste Knospe zu des Herzens Tor
Und stürzen hinab
Bevor sie sich im freien Fall im Nabel verloren
Und stürzen hinab
Benetzen den Venushügel wie schon zuvor
Aufgefangen im Becken bleiben sie kurz haften fast starr in erneuter Glückseligkeit
Und stürzen hinab
Auf die verheißungsvollen Lippen ...
Und stürzen hinab
Es
Folgt
Eine
Neue
Liebe
Sie
Öffnen
Sich
Und
Einem
Kuss
Voller
Leidenschaft
folgt
Glückseliger
Genuss
Erneuter Anfang ohne Ende- ohne Schluss …
Verlieren sie sich in der Glückseligkeit
© HarmaRegina Rieth
FarbenLiebe
Wie sehr man lieben kann...
Lass es mich mit Pinsel und Farbpalette aufzeichnen …
Komm, ich zeige es dir …
Ich nehme Blau für den Blick deiner Augen - und sie werden sehen, wie ich dich sehe …
Ich nehme Rose für deine Nase - und ich rieche damit den Duft der Blume der Liebe …
Ich nehme Creme für die Ohren - die die Worte hören, die auch ich gerne hören würde …
Ich nehme Zinnoberrot für die Lippen und Zunge - die die Küsse schmeckt, die auch ich gerne schmecke …
Ich nehme Siena für die Hände - die dich fühlen, wie ich auch dich fühle…
Ich nehme Titanweiß für die Gedanken - und zeichne die Gedanken auf, die ich denke …
Ich nehme Fleischfarben für die Gefühle - um sie zu erleben, zu spüren und zu empfinden …
Ich nehme Kaminrot für das Herz - für die brennende Liebe darin, für die Liebe der Liebe …
Jetzt kannst du die Farben sehen, die die Liebe aufzeichnet, mische sie mit Liebe
© HarmaRegina Rieth