Harma Regina Rieth

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HARMA Ida mit dem *TRÄUMEHUT*

ida traeumehut 1 2015

*Ida mit dem Träumehut*

Fürs CoverBild musste meine Tochter Janina herhalten.

Leseproben ...

I. Ida zum Kaffe bei Tante Mine auf dem Schloßberg

II. Ida auf EntdeckungsTour in Tante Mines Garten

 

Leider klappt das noch nicht so richtig mit dem Text einfügen :-)

 

Ida zum Kaffe bei Tante Mine auf dem Schlossberg

„Ida, wenn du magst, könnten wir heute mal zu Tante Mine fahren. Aber zuerst musst du deine Hausarbeiten für die Schule fertig machen. Das Angebot steht! Na, wie ist es, Ida, magst du zu Tante Mine?  Tante Mine würde sich bestimmt freuen, wenn wir mal wieder vorbei schauen und sie besuchen. Ich rufe vorher nur kurz bei ihr an, damit sie Bescheid weiß, dass wir im Anmarsch sind."  „Ja, Mama, das ist eine prima Idee", sagte Ida begeistert und hüpfte um ihren Schreibtisch herum. „Wir waren schon lange nicht mehr bei Tante Mine, die erkennt mich bestimmt nicht wieder. Sooo lange ist das schon her, dass wir das letzte Mal bei ihr waren."  „Gut, Ida, dann rufe ich gleich an und vielleicht backt Tante Mine zum Kaffee noch einen leckeren Kuchen für eine gemütliche Kaffeetafel unter Frauen." Mutter Pia zwinkerte Ida lächelnd zu. „Das hört sich gut an, Mama, am liebsten mag ich Schokokuchen. Es wäre toll, wenn Tante Mine uns einen Schokokuchen backen würde."
*
Ida beeilte sich mit ihrer Hausarbeit und wollte sogleich die Hefte und Bücher in ihren Schulranzen einpacken, als ihre Mutter sagte, dass sie zuerst noch die Hausarbeiten kontrollieren möchte. 

Ida war davon wenig erfreut und gab zu verstehen, dass alles in bester Ordnung - und die Kontrolle überflüssig sei. „Na, dann machen wir noch eine Leseübung, meine kleine Prinzessin", sagte Mama Pia hartnäckig. „Wenn es denn sein muss, Mama. Aber nicht so lange, bei dem schönen Wetter könnte ich doch noch ein wenig in Tante Mines Garten spielen." „Ja, mein Schatz, da hast du auch wieder Recht, wir verlegen die Leseübung auf den Abend und nutzen sie als Gutenachtgeschichte, aber lesen sie gemeinsam." „Oh ja, Mama, das ist eine gute Idee. Dann können wir ja gleich los ..." Ida und Mutter Pia packten noch eine kleine Schachtel mit Pralinen ein, die sie tags zuvor eigens für Tante Mine vorsorglich eingekauft hatten, sie setzte ihren Lieblingshut auf und machten sich alsbald auf den Weg ans andere Ende der Stadt, zum Schlossberg zu Tante Mine. Ida freute sich schon auf Tante Mine, sie war stets gerne in ihrem Haus, wo es für sie immer etwas zu entdecken gab ...
*
Ida hopste vergnügt aus dem Auto und rannte in die ausgebreiteten Arme von Tante Mine, die schon vor der Haustür auf der untersten Treppenstufe wartete. „Hallo, ihr Lieben. Wie schön, dass ihr endlich da seid! Ich freue mich, dass ihr Zeit gefunden habt und mich besuchen kommt", sagte Tante Mine ganz begeistert und umarmte Ida und Pia herzlich. Sie drückte sie überschwänglich und ganz fest an ihre Brust. „Ach, Tante Mine, wir haben nicht eher Zeit gefunden - viel mehr, ich hatte keine Zeit gefunden." „Wir hatten doch gar keine Zeit verloren", sagte Ida verdutzt, nach den Worten von Mutter Pia. „Oder hast du die Zeit verloren und gerade noch rechtzeitig wiedergefunden?", fragte Ida ihre Mama, mit grüblerischem Gesichtsausdruck. „Ida, ich meinte das im übertragenen Sinne", antwortete Mutter Pia sofort und erklärte ihr, wie es gemeint sei mit der Redewendung „Zeit für etwas finden".
*
Alle saßen gemütlich bei der Kaffeetafel und Ida war begeistert vom leckeren Schokokuchen und verputzte genüsslich ein Stück nach dem anderen. Pappsatt lehnte sich Ida in Tante Mines gemütlichem altem Ohrensessel zurück und meinte: „Bevor ich in den Garten gehe, muss sich der Kuchen erst mal in meinem Bäuchlein setzten!" Mutter Pia und Tante Mine mussten laut lachen, als sie Ida im Ohrensesseln den Bauch verlegen reibend liegen sahen. „Ida, bringe mir doch bitte mal meine Handtasche, wir haben doch für Tante Mine etwas  mitgebracht, das hätte ich doch tatsächlich beinahe vergessen." Ida räkelte sich kurz im Sessel und machte sich dann sogleich auf den Weg zur Garderobe, um Mutter Pias Tasche zu holen. Mutter Pia holte vorsichtig die in Seidenpapier eingepackte Pralinenschachtel aus ihrer Tasche und überreichte sie Tante Mine mit den Worten: „Wir haben dir eine Kleinigkeit zum Naschen mitgebracht! Hoffentlich magst du die Sorte, die wir für dich ausgesucht haben." Sie überreichte Tante Mine das Gastgeschenk mit einem Lächeln im Gesicht. Tante Mine strahlte übers ganze Gesicht und freute sich, dass Pia und Ida genau die richtige Sorte Pralinen mitgebracht hatten. Diese mochte sie besonders gerne. Sofort öffnete sie die mit gelben Rosen dekorierte Schachtel. Aber was war das?

*

Sie schaute verdutzt, verblüfft und verlegen in die geöffnete Pralinenschachtel. „Na, ich denke, die Packung müsst ihr reklamieren und umtauschen, da fehlt ja die Hälfte von den leckeren Pralinen!" Mutter Pia stand auf und ging zu Tante Mine, um das Innere der Pralinenpackung in Augenschein zu nehmen. Sie hob die Schachtel in die Hand und sagte erstaunt: „Die Schachtel ist ja auch viel leichter als gestern, als ich sie gekauft habe." Ida rutschte unruhig im Ohrensessel hin und her. Mit einem Blick auf Ida hegte Mutter Pia sofort einen Verdacht ... „Ida, hast du eventuell etwas mit der halbleeren Pralinenschachtel zu tun? ... Ida ... Hast du etwas dazu zu sagen?", fragte Mutter Pia eindringlich. „Nein, Mutti", antwortete Ida zögerlich. „Das ist aber komisch ... Irgendetwas stimmt hier nicht!" Mit einer Sorgenfalte auf der Stirn beobachtete Mutter Pia ihre kleine Tochter. Ida erkannte sofort das Zeichen für Ärger und in diesem Moment gab Ida kleinlaut zu, dass sie Pralinen aus der Packung genommen habe. „Doch, ich war's, ich habe einige rausgenommen ..." „Aber Ida, die waren doch für Tante Mine, das hast du doch gewusst! Ich hatte dir doch ausdrücklich gesagt, dass die Pralinen für Tante Mine sind!" „Ja, Mutti, hast du." „Und Ida, was hast du zu deiner Entschuldigung vorzubringen?" - „ Ida, hast du noch etwas dazu zu sagen?" „Ja, Mama, du hattest aber doch auch gesagt, dass Tante Mine schon so dick sei und dass die Pralinen eigentlich nicht gut für sie seien, da Tante Mine unbedingt abnehmen müsse! Sie solle besser eine Dijäht machen und Dijähtprodukte seien besser für sie. Aber da stand nix von Dijäht drauf oder an der Schachtel dran! Da habe ich eben die Hälfte herausgenommen. Du sagst doch immer Mama, Dijäht wäre 'Iss die Hälfte!'

*

Ich habe die Hälfte genascht, damit es mal eine gute Dijäht für Tante Mine wird." Ida sprach das Wort Dijäht dabei genau so aus, wie jemand, der nicht weiß, wie man Diät schreibt. Mutter Pia wechselte die Farbe und Tante Mine lachte herzlich drauf los. „Ja, so ist das mit den lieben Kleinen, wie heißt es doch: Kindermund ...!" „Ich danke dir, Ida, dass du so um mein Gewicht und meine Gesundheit besorgt bist. Das ist wirklich nett von dir. Deine Fürsorge weiß ich zu schätzen. Doch ich denke, du meinst mit Dijäht eine Diät!" „Ja, das meinte ich", lenkte Ida dann kleinlaut ein. „Und wegen des Blutfetts und der Colestärmine, oder wie die bei dir heißen, Tante Mine, müsse man Acht geben, hat Mama gesagt!"

*

Noch so ein Wort, das Ida nicht kannte. Dass die Sprache immer so voll mit fremden Wörtern sein musste. „Bist du mir jetzt böse?", fragte Ida etwas beschämt über die Äußerung, dass Tante Mine zu dick sei und eine Diät machen solle, was ja eigentlich Mamas Worte waren. Sie hatte sie aber ausgesprochen. „Nein, Ida, das bin ich nicht, es freut mich, dass ihr euch Gedanken um meine Gesundheit macht", antwortete Tante Mine versöhnlich, „das zeigt mir, dass es euch nicht egal ist, wie es mir geht! Mach dir keine Sorgen, Ida, meine Blutfettwerte sind in Ordnung, das Cholesterin, das meintest du, oder?" „Ja, genau!" „ Die Triglyceride zählen auch dazu, aber die kennst du sicher auch noch nicht." „Nein, das hab ich noch nie gehört!", staunte Ida über das für sie, komische Wort. „Für mein Alter ist das alles im Rahmen. Der Arzt ist zufrieden, sagt er zumindest immer, wenn ich zur Untersuchung war. Natürlich wäre es besser, wenn ich eine Diät machen würde, und ein paar Pfunde verliere, das meint er auch." „Da bin ich aber froh", meinte Ida noch immer etwas bedrückt und verlegen dreinschauend ...
*
Und dann hatte Ida die Idee! „Mama, wenn wir alle drei zusammen essen, helfen wir Tante Mine bei ihrer Dijäht ... äh, ich meine natürlich bei ihrer Diät ..."

*

Alle lachten vergnügt. Die drei der fröhlichen Kaffeerunde schmunzelten und strahlten sich gegenseitig an.Sie waren sich einig, zusammen wird diese Diät großen Spaß machen.Ida verkroch sich mit einem Rülpser schmunzelnd im Ohrensessel der kleine Goldschatz war pappe satt ...

© HarmaReginaRieth

 

Ida auf EntdeckungsTour in Tante Mines Garten

Nach dem gemütlichen Kaffeeplausch wollte Ida dann unbedingt in den Garten von Tante Mine ... "Darf ich jetzt in den Garten spielen gehen, Mama?" "Ja, das darfst du, Ida."
"Tollll ... endlich", wie ein Blitz rannte Ida in den Garten.

***

"Aber pass auf, der Garten ist ziemlich zugewildert, ich hatte die letzten Monate nur wenig Zeit, um ihn einigermaßen in Ordnung zu halten, mein Kleines", sagte Tante Mine noch ermahnend zu Ida, bevor Ida weiter ungestüm losstürmte. "Und gib „Acht“ auf den Gartenteich, fall nicht hinein, Ida!" Im Laufschritt antworte Ida noch zur Beruhigung der Tante: "Ja, mach ich! Ich passe auf, Tante Mine."

***

Ida konnte es nicht glauben, wie sehr sich der Garten von Tante Mine verändert hatte.
Es sah aus wie in ihrem Dschungelbuch. Und Ida machte sich Gedanken darüber,
ob nicht gleich ein Äffchen oder gar ein großer Löwe durch das Dickicht kommen könnte.
Doch es tat sich nichts. Ida tastete sich ganz vorsichtig immer tiefer in den Garten hinein.
Natürlich hatte sie die ermahnenden Worte bezüglich des Gartenteiches nicht vergessen.
Ida hörte plötzlich ein Stimmengewirr. Die Stimmen kamen aus allen Ecken und Winkeln des verwilderten Gartens und nur Ida konnte diese viele Stimmen hören, verstand aber nicht sogleich, was gesprochen, gerufen, gepiepst, gewispert, gemurmelt, geflötet oder gar gebrüllt wurde. Eine ganze Tierschar verschiedenartiger Tiere wohnte da im Garten von Tante Mine.

***

Voller Bewunderung beobachtete sie eine kleine Biene beim Nektarnaschen, wie sie noch laut schmatzend ihr Bienenvolk herbei rief. Oh, das war bestimmt das Naschbienchen, ganz   bestimmt ..., lachte Ida.

***

Eine Haselmausmama mit Haselnuss im Schnäuzchen rannte blitzschnell an Ida vorbei zu ihren Kindern. Ihr Nachwuchs, die Mausekinder, hatte sich geordnet in einer Mause-Kette aufgestellt, jedes Mäuschen hatte das Mäuseschwänzchen des Vordermäuschens im Mäulchen, bereit zum Gartenspaziergang.

Die Haselmausmama setzte sich wie eine Lokomotive an den Anfang des Zuges. Sie hatte nun alle ihre Mäuschen im Schlepptau. Einfach drollig, dachte Ida, als sie die kleine Mausefamilie sah. "Heh, heh - mach mal Platz, steh hier nicht im Wege rum", rief die Mäusemama! "Hier kommen wir, Mama Meta und das sind Flipp, Flapp, Tipp und Zapp ... aus dem Weg!"

Ida staunte, sie glaubte sie habe sich verhört, doch da rief die Mausemutter wieder: "Ausss ... dem Weg, zur Seite, weg, wir kommen. Geh bitte mal rüber, hier gilt Links- vor Rechtsverkehr, auf den Naturstraßen gibt es eine andere Verkehrsordnung, äh,  Verkehrsvorschrift, die wir Tiere hier beschlossen haben, also bitte, mach Platz!" Wenn ich, das Mama erzähle, was hier in Tante Mines Garten abgeht, sagt sie bestimmt, ich sei verrückt und behauptet, dass es so was nicht gebe.

***

Und es gab noch sooo viel zu entdecken. So viele Tiere, die sie sonst nur aus ihren Büchern kannte. Und Ida hüpfte weiter in den Garten ...

***

Plötzlich hörte Ida ein leises Rascheln und siehe da, es kam ein Igel unterm Laub hervorgetappst, mit einem Stückchen Erdbeere quer im Schnäuzchen.
"Ach, wie putzig. Wie siehst du denn aus?", rief Ida ganz begeistert. "Wie heißt du denn?", fragte Ida neugierig, doch sie bekam keine Antwort.
"Na warte, das finde ich aber nicht nett. Wenn man was gefragt wird, sollte man doch so höflich sein und antworten.
Das sagt Mama auch immer ... hat deine Mama dir das nicht beigebracht!?
Willst du mir nicht deinen Namen sagen?", startet Ida einen erneuten Versuch, um doch noch ihre Neugierde bezüglich des Namens zu stillen. "Dann eben nicht", meinte Ida etwas enttäuscht.
Doch sogleich kam ihr die zündende Idee, wie sie dem Igel die Antwort auf ihre Frage entlocken könnte.
Ich kitzele ihm den Namen schon heraus, die Antwort, seinen Namen, wird er mir dann bestimmt verraten, dachte Ida.
Mama kitzelt auch immer alles aus mir heraus, wenn ich mal keine Antwort geben möchte.
Ida suchte sich einen kleinen Zweig auf dem Boden und versuchte den Igel zu kitzeln ...
Und da, blitzschnell verwandelte sich der nicht sprechen wollende Igel in eine Stachelballkugel.
"Na, du bist aber stachelig und gelenkig", sprach sie ihm sofort ihre Anerkennung aus und fasste vorsichtig das Stachelkleid des Igels kurz an.

Mit der Bemerkung, dass er wohl das wandelnde Stecknadelkissen von Tante Mine sei, ließ sie ihn dann letztendlich doch in Ruhe.

***

Dann erspähte Ida die bunt gemusterten verschiedenartigen Schmetterlinge im Garten.
Als sie die so leicht herum- flattern sah, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Kohlweißling, Zitronenfalter, Fuchsschwanz, und Pfauenauge alle flogen um Ida herum.
Ida sah dies als eine Aufforderung und Einladung zum Fangen spielen an.
"Guckt mal - da ist ein kleines Menschenkind",
riefen die Schmetterlinge aufgeregt durcheinander, "sollen wir mit dem Menschenkind Fangen spielen?" Und da hörte Ida ein begeistertes "Jaaa, das wollen wir tun. Fangen spielen, Fangen spielen ..." schallte es wie ein Echo im Garten wider. Voller Begeisterung und fröhlich lachend, mit einer unermüdlichen Energie sprang Ida hinter den Schmetterlingen her. Bis sie das  Fangenspielen leid war, da sie den Schmetterlingen so schnell nicht folgen konnte und sie sich als Verlierer sah. Da es den Schmetterlingen Spaß machte, flogen sie weiter laut kichernd um Ida herum. Es war für sie eine riesige Freude, Ida so zu necken. Um Gewinnen oder Verlieren gehe es beim Fangespielen eh nicht, meinten sie versöhnlich zu Ida, es geht nur ums Spaß haben.

***

Da bemerkte Ida plötzlich ein kleines silbern glänzendes, schleichendes, schlängelndes Tier.
Oh, so ein Tier habe ich noch nie gesehen, das ist bestimmt ganz wertvoll mit dem vielen Silber auf dem Rücken, durchfuhr es Ida, die noch immer die schlängelnden Bewegungen des Tieres staunend beobachtete. „Na, wer bist denn ... du?“, fragte Ida. "Ich", antwortete das sich weiter vorwärts schlängelnde Tier," ich bin Olli, die Blindschleiche." "Hallo Olli, schön dich zu sehen", und Ida sprang sogleich zur Seite, damit Olli an ihr vorbei schlängeln konnte.

***

Eine Eidechse raste plötzlich blitzschnell an Ida vorbei, doch Ida war der Meinung, dass das so nicht gehe. Sie wollte auf das Tierchen ein Auge werfen können, bevor dieses Reißaus nehmen würde vor dem Fremdling heute in Tante Mines Garten ... "So geht das nicht", beschwerte sich Ida, laut mit sich selbst redend. "Komm zurück und lass dich anschauen, aber dalli, ich möchte dich sehen." "Mich ...?", sprach da verdutzt eine rauchige Stimme. Ebenso blitzschnell kam die Eidechse zurück gerannt. "Guten Tag, ich bin Ida und Du?" " Ich bin Fred, bis dennne, Ida, ich muss weg." Und weg war Fred.

***

Ida schlenderte weiter interessiert in Tante Mines Garten herum und wurde nicht müde, alle Tiere zu beobachten. Was da zum Beispiel krabbelte, was da herumlief, was da herumflog , was da herumkroch und was sich da herumschlängelte.

***

In diesem Moment konnte Ida ein lautes Krächzen und Stöhnen hören. „Ei - was machst du denn für ohrenbetäubende Töne?“, fragte Ida eine ächzend vorbei kriechende Schnecke. "Na, du stellst aber Fragen. Wenn du dein Haus auf dem Rücken mitschleppen müsstest, wärest du auch geschafft, glaube mir." "Ja, das ist wohl so, da hast du Recht – doch mein Onkel Paul, der hat auch ein Haus, das er überall mit hinnimmt! Das heißt „Hausemobile“ Das hat noch vier Räder dran ... Er hat es leichter als du, das muss ich ehrlich zugeben." Und Ida hüpfte weiter in den Garten-Dschungel von Tante Mine, immer weiter und weiter hinein ...

***

Ida lauschte andächtig dem „Grillen-Sommer-Orchester“, blickte dem Grashüpfer hinterher, der noch im Vorbeihüpfen Ida zurief, dass er Emil sei. "Na, du kannst aber hüpfen Emil, ich kann das nur auf dem Trampolin. Toll wie du das machst so von Grashalm zu Grashalm, Respekt würde da auch meine Mama sagen!"

***

Sie staunte und schaute mit großen Augen - als ein kleiner, dicker Käfer eine riesengroße übel stinkende Kugel vor sich her schob. "Hallo, du da", rief Ida, "wer bist du denn und was  schiebst du so vor dir her - das stinkt ja ekelig!" "Ich, ich, ich, ich bin Malle, der Käfer und habe mal eben das Klo geputzt", stotterte er geniert" man muss ja alles selber machen und sauber halten. "Das ist aber gut, dass du so reinlich bist, Malle. Ida lobte Malles Putzeinsatz und  überlegte schuldbewusst, dass sie ihr Prinzessinnenzimmer auch mal wieder aufräumen  müsse. Aber das hat noch Zeit ..., es riecht ja noch nicht, schmunzelte Ida!

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Da..., drang urplötzlich ein schriller „Kommando-Ton“ an Idas Ohr. "Und eins, und zwei, und drei, und vier - , sind alle zum Einsatz endlich hier!?" Direkt vor Idas Füssen stellte sich eine Ameisenarmee auf und hob auf Kommando des Ameisengenerals gemeinsam eine reife Birnenschale zum Abtransport hoch. "Abbbbbbbbbbbb zur ArmeisenHaufenBurg und einlagern", schallte wieder der schrille Kommandoton des Ameisengenerals durch die Wiese, dass sich die Grashalme bogen und Grashüpfer Emil sich nicht mehr richtig festhalten konnte und ruckartig vom Grashalm purzelte.

***

"Plötzlich ein Gegröle, ich hab einen Schuh verloren, wo ist mein Schuh? Schuh vom linken Beinchen 305 fehlt." Ida stutzte, Schuh von Beinchen 305, als neben Ida der Feuersalamander Gisbert mit seinem eindrucksvollen Farbmuster auf der Haut, in den Farben leuchtendes gelb und glänzendes schwarz, auftauchte und sich mit den Worten vorstellte: "Ich bin Gisbert. Das passiert dem Tausendfüßler Tapsi tausendmal am Tag, da musst du dich nicht sorgen, der hat das Malheur „Schuheverlieren“ bestens im Griff, weil er stets Ersatzschuhe dabei hat!" "Oh, wie praktisch", meinte Ida und bewunderte die gute Koordination der tausend Füße von Tapsi, dem Tausendfüßler. Und dein Name Tapsi, der passt wirklich gut zu dir, kicherte Ida leise.

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In diesem Augenblick flog eine kleine Blaumeise über Tilla hinweg und rief: „Ich bin Bille und du bist Ida, habe ich gehört ...! schööön, dass du uns hier in unserem paradiesischen Garten besuchst!“ Und weg war Bille. Doch sie kam noch einmal zurück geflogen, mit dem Hinweis für Ida, wo sie die dicksten Regenwürmer finden könne. Doch sie solle sie nicht alle aufessen, da sie selbst noch welche für ihre Jungen Lugi, Tiffi, Moni und Evi benötigen würde, die gerade besonders im Wachstum seien und sie enorme Probleme habe, diese alle satt zu bekommen, da sie ständig die Schnäbel weit aufreißen würden ...

***

In diesem Moment drückte sich nur durch seine Muskelkraft, durch strecken und zusammenziehen, ohne Arme und Beine aus einer kleinen Matschpfütze ein Regenwurm heraus. "Das kannst du aber gut", staunte Ida. "Wer bist denn du? Ich..., ich heiße Rine-Regenwurm", antwortete der Regenwurm gehetzt. "Dank dir Ida für deine anerkennende Worte, ich kann nicht lange bleiben. Blaumeisen Bille ist auf Futtersuche für ihre Brut, ich muss gleich wieder ins Erdreich abtauchen." "Na, dann Tschüsss Rine." Und Ida sprang weiter fröhlich in den Garten hinein ...

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Da hörte Ida eine fürsorgliche Stimme aus der alten Weide. "Also ihr Lieben", meinte Mama Siebenschläfer zu ihren Jungen, kuschelt euch schön zusammen, haltet jetzt euren Mittagsschlaf, damit ihr schneller groß werdet. Und heute am frühen Abend gehen wir dann und genießen unsere alltägliche Nachtwanderung", fügte Mama Siebenschläfer ebenso fürsorglich hinzu. "Ach so, und noch was, meine Lieben, mit den Gartenschläfern, den Stoffels, wird nicht herumgezickt, gezofft oder gar gestritten", ermahnte sie ihre lieben Kleinen.

***

Gleichzeitig hörte Ida ein leises piepsendens Rufen aus einer Astgabelung, in der sich ein wunderschönes Nest vom Vogelbauer-Architekten-Büro Spatz befand. "Na, ihr kleinen Schreihälse", meinte Ida, die über das Gepiepse der kleinen Blaumeisen belustigt war. "Na, wer hat noch keinen Wurm von der Mutti Bille bekommen ...? " "Na, wer wohl? Lugi, Tiffi, Moni und Evi – alle satt, na dann guten Appetit und Mahlzeit! Und einen lieben Gruß an Mama Bille."

***

Ida brach sich ein Stöckchen vom Haselnussstrauch ab und bahnte sich den Weg weiter in Tante Mines Wildwuchs-Paradies mit seinen vielen Bewohnern. Vorsichtig stocherte Ida in das unwegsame Gartengelände, um nicht in den Gartenteich zu plumpsen, als sie eine wunderschöne Blume sah. "Ohhh, ist die schön."

***

"Heh’ ... du da ...mit den großen Füßen, pass auf, tritt mir nicht mein gewebtes Herz für meine liebste Meta kaputt. „Ohhh, wie schön ist das denn!“, rief Ida freudig aus. Schnell zog sie ihren Fuß zurück und betrachtete das kunstvoll gewebte Herz. "Hallo, ich bin Ida und wer bist du?"
"Ich bin der Spinner-Theo und das Herz hier habe ich für meine liebste Meta gewebt." "Das ist ja fast schon ein Kunstwerk, Theo", lobte Ida Theos großartiges Spinnennetz. "Da wird sich deine Meta aber freuen", meinte Ida und betrachtete mit Bewunderung das für Meta selbst gesponnene Herz, Marke Handmade aus Tante Mines Gartenparadies. "Zeig mir mal, wie du das machst", Theo. "Vielleicht kann ich das Weben auch mal probieren, dann webe ich auch so ein herrliches Herz für meine liebe Mama und natürlich auch für Tante Mine." Doch da gab Spinner-Theo Ida gleich zu verstehen, dass sie doch um einiges zu schwer sei, um so ein lockeres Spinnenherznetz zu weben, da sie unmöglich so flink über die Spinnenfäden flitzen könne wie er, der stets leichtfüßig die Spinnenbahnen weben könne. "Dafür bist du, entschuldige, wenn ich das so sagen muss, einfach zu dick – entschuldige, einfach zu schwer ... "fügte Theo verlegen hinzu.

***

Doch Ida hörte die Worte von Theo schon lange nicht mehr, denn Ida sah eine herrlich schillernde, in allen Regenbogenfarben schimmernde Libelle, lautlos vorbeigleiten. Und Ida huschte natürlich, sofort begeistert über den außergewöhnlichen Flügelglanz und Flugtanz der Libelle, fröhlich ausgelassen hinter dieser her. Na, wer bist denn du? Du bist bestimmt Glitzi, so wie du glitzerst und glänzt ... Gerade, als die schillernde Libelle erneut vorbei flog und auf einer wunderschönen Blume landete, sie sich dann ihre Beine vom anstrengenden Flug massierte und ausstreifte, hüpfte Ida begeistert in Richtung der Wunderblume hin ...

***

Die pflücke ich für meine Mama, Tante Mine hat bestimmt nichts dagegen!

**

"Nein, die ist nicht zum Abpflücken, die bleibt hier ...", hörte Ida die helle Stimme der Libelle.
"Na gut, aber wenn du wieder wegfliegst ..., dann hole ich sie mir, ÄTSCH ...", rief Ida der Libelle lachend zu. Da antwortete die Libelle ganz keck: "Dann bleibe ich eben hier auf der Blüte sitzen, getrau dich mal, sie abzupflücken ...! Du nimmst mir meine Blüte nicht weg",
sprach die Libelle, erneut zu Ida.

*

Von allen Erlebnissen in der wunderschönen Gartenwelt tief beeindruckt, wurde Ida allmählich schläfrig. Sie legte sich unter den alten Birnbaum, blinzelte den Sonnenstrahlen, die durch die Blätter schienen, entgegen, behielt die Blüte mit der Libelle im Auge und ihr Blickwinkel blieb weiter auf die schöne Wunderblume gerichtet ... Ida schlief mit dem Grillengesang, den sie noch im Ohr hatte, ein, und träumte ...
© HarmaReginaRieth

 

Den 2.Teil um die Wunderblume, werde ich etwas später ins Netz stellen.